Mit Blick auf die letzten beiden Jahre entsteht Gewissheit unter den „Pionieren“: Es wird Zeit, einen offiziellen Fanclub zu gründen! Am 03.02.2012 ist es schließlich um 19:09 Uhr soweit: 15 Personen hauchen der „Gelben Wand Nordhessen“ bei der Gründungsversammlung in Nicos Bistro in Niestetal-Sandershausen Leben ein. In den folgenden Wochen vergrößert sich die Mitgliedergemeinde u.a. auch durch das Verfolgen einzelner BVB-Spiele im Kasseler Irish Pub „The Shamrock“, wo man bereits zum Jahresende 2011 vereinzelt zu Gast war.
Am 20.03.2012 weckt ein Urschrei von 5 Borussen gegen 22:50 Uhr die Nachbarschaft von Nicos Bistro: Der BVB gewinnt durch ein Tor von Ilkay Gündogan in der Nachspielzeit der Verlängerung bei Zweitliga-Spitzenreiter Greuther Fürth und zieht ins DFB-Pokalfinale ein! Gegner dort wird der FC Bayern sein. Dazu gleich mehr…
Der April wird zum ersten Höhepunkt der noch jungen Fanclub-Geschichte: Innerhalb von 3 Tagen schlägt der BVB die Bayern mit 1:0 sowie Herne-West mit 2:1 und macht den Sack in Sachen Titelverteidigung praktisch zu. Das Spiel gegen die Bayern ist ein wahrer Straßenfeger. Im relativ kleinen Nicos tummeln sich am Abend des 11.04.2012 mitten in der Woche (einem Mittwochabend) gut 100 Leute, die das Spiel der Spiele sehen möchten, darunter gut 30 bis 40 BVB-Fans. Besonders die letzten Spielminuten (vergebener Robben-Elfer, vergebene Robben-Großchance) werden wohl für immer unvergessen bleiben und sorgen an diesem Abend für ein unfassbares Glücksgefühl bei allen Schwarzgelben.
Nur eine Woche später folgt in unserer pickepackevollen BVB-Hütte die zweite Meisterfeier binnen eines Jahres: Der BVB schlägt Gladbach mit 2:0, verteidigt damit den Titel und eine feierwütige Delegation unseres Fanclubs tanzt und singt am Ende des Abends zu einer Live-Band im Nicos. Nicht immer mit dem richtigen Text, aber dafür umso lauter und stimmungsvoller… 😉
Der Tag der Meisterfeier ist diesmal der 5. Mai. Insgesamt 10 Fanclub-Mitglieder machen sich hierfür auf den Weg in die Bierstadt, vorrangig per Zug. Der Tag bleibt trotz des schlechten Wetters für immer als unfassbares Erlebnis in Erinnerung, da er neben der Meisterschale dem Großteil der mitgereisten Fanclub-Mitglieder auch aufgrund der problematischen Zugverbindung eine kostenlose Taxifahrt von Dortmund nach Kassel bescherte. Wir sagen an dieser Stelle nochmal ganz herzlich: Danke, Deutsche Bahn! 😉
Am 12.05.2012 wird schließlich unter Augen von gut 20 BVB-Fans in Nicos Bistro Geschichte geschrieben: Borussia schlägt die Bayern mit sage und schreibe 5:2, damit zum 5. Mal in Serie und holt erstmals in der Vereinsgeschichte das Double! „Tage wie diese“ wird an diesem Abend zum Fanclub-Chartstürmer und der Stolz über das Erreichte ist kaum in Worte zu fassen. Wohlwissend, dass es nicht immer so weiter gehen kann und man den Moment genießen muss.
Zwei Wochen später, am 26.05.2012, lassen wir es uns beim ersten Sommerfest unseres Fanclubs noch einmal so richtig gut gehen. Bei grandiosem Frühsommer-Wetter veranstalten wir eine Grillfeier im Garten unseres Mitglieds Marko, die kulinarisch wie stimmungstechnisch meisterwürdig ist.
In der Sommerpause 2012 wird besonders auf Vorstandsebene im Fanclub kräftig gearbeitet. So werden u.a. Fanclub-Poloshirts, -Hoodies und -Pullover beschafft und eine eigene facebook-Seite eingerichtet, die sich – wie sich später heraus stellt – im Laufe der Zeit immer größerer Beliebtheit (auch weit über Kassel und die Region hinaus) erfreut. Und: Die ersten ehrenamtlichen Hilfsaktionen für den Tschernobyl-Hilfe Burghasungen/Küllstedt e.V. werden mit großem Spaß von einigen unserer Fanclub-Mitglieder durchgeführt.
Der BVB startet anschließend relativ gut in die neue Bundesliga-Saison 2012/2013, verabschiedet sich aber schon im November durch diverse Punktverluste gegen „kleinere“ Gegner leider viel zu schnell aus dem Titelrennen. Zu dieser Tristesse gesellt sich Ende Oktober im Rahmen des DFB-Pokalspiels in Aalen die überraschende Nachricht, dass unser Stammlokal Nicos Bistro zum Monatsende schließt. Quasi über Nacht ist der Fanclub de facto „heimatlos“. Umso beeindruckender ist in diesem Zusammenhang die Initiative einiger Fanclub-Mitglieder, die sich auf eigene Faust in diversen Lokalen Niestetals ein Bild davon machen, wo man demnächst Spieltag für Spieltag seine Zelte aufschlagen möchte. Letztlich landet der Fanclub beim Bistro Aquallino im Bau des Niestetaler Wichtelbrunnenbades im Ortsteil Sandershausen, was sich in den Folgemonaten als goldrichtige Entscheidung heraus kristallisiert.
Glanzlichter setzt der BVB in dieser Saison vor allem international. Die CL-Heimsiege gegen Ajax Amsterdam (1:0) und Real Madrid (2:1) erleben einige Fanclub-Mitglieder live im Stadion mit, während der Rest im Aquallino mit Erfolg die Daumen drückt. Ein denkwürdiger Abend wird das 4:1 des BVB in Amsterdam am 21.11.2012, als Aquallino-Chef Ory Kör aufgrund von Übertragungsproblemen im Bistro kurzerhand für ca. 10 Fanclub-Mitglieder seine Privatgemächer öffnet und man dort den Sieg über Beamer auf einer großen Leinwand verfolgt. Der Traum von Amsterdam, der den BVB vorzeitig zum „Todesgruppensieger“ macht und ins Achtelfinale bringt, endet für einige Mitglieder erst um 3:00 Uhr des Folgetages, der mit spontanem Zeitausgleich bzw. Urlaub abgedeckt wird. 🙂
Zum Jahresende wird die Inneneinrichtung des Aquallino zum ersten Mal komplett in die Farben schwarz und gelb getaucht: Das 1:1 beim FC Bayern am 01.12.2012 verfolgen mehr als 30 Fans in einem BVB-Fahnenmeer. Und man ist sich weit nach Abpfiff (so gegen Mitternacht bei ein paar Apfelwein) einig: Man ist in der neuen „Bleibe“ angekommen und gut aufgehoben.
Ein historisches Jahr endet fußballerisch mit einem 5:1-Kantersieg des BVB im DFB-Pokal gegen Hannover 96 bei Glühwein, leckerem Essen und vorweihnachtlicher Atmosphäre ebenfalls im Aquallino. Wenige Tage später am 22.12.2012 folgt mit der ersten Weihnachtsfeier unseres Fanclubs dann der offizielle Abschluss des Jahres. Die Feier, die die Mitglieder über diverse Glühweinstände letztlich in die Königs-Alm auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt führt, ist ein voller Erfolg. Man munkelt, dass einige Mitglieder danach noch in den frühen Morgenstunden in der Kasseler Kult-Location „Mutter“ gesehen wurden… 😉